Nachruf auf Henry Klein

Wieder ist ein guter Freund verstorben, ein professioneller Sammler und Kenner, Professor im Bereich der klassischen Drucktechniken, mit denen Exlibris geschaffen werden: Henry F. Klein, geboren am 1. Mai 1943 und nun leider verschieden, ohne dass wir die näheren Umstände kennen.
Von Marvin Bolotsky kam nur diese traurige Nachricht: „Vor kurzem habe ich erfahren, dass unser Freund und seriöser Sammler Henry Klein vor einigen Monaten an einer tödlichen Krankheit erkrankt und gestorben ist. Leider habe ich keine weiteren Informationen.”
Henry und ich kannten uns seit Jahrzehnten und trotz des groβen räumlichen Abstands standen wir in regelmäßiger Verbindung, zuletzt Anfang dieses Jahres in einer Diskussion über die Teilnahme russischer und belorussischer Künstler an Wettbewerben und Ausstellungen ausserhalb dieser Länder.
In Bezug auf die DEG war er ja kein seltener Gast und auch für 2022 zur Jah-restagung angemeldet, musste aber leider absagen. Viele der Teilnehmer werden sich sicher an die Tagung erinnern, wo wir beide zur Unterhaltung der ganzen Gesellschaft „die gesamte Tanzfläche in Beschlag nahmen” – schon anatomisch gesehen eine Diskrepanz.
Sein Wissen und vor allem seine Beziehungen zu einer, fast könnte man sa-gen, Unzahl an Künstlern, nicht zuletzt aus Tschechien und anderen Ländern des früheren Ostblocks, machten ihn zu einem lebenden Lexikon der Exlibris-kunst. Immer war er bereit, Fragen zu beantworten oder an einer Diskussion über Exlibris, Technik und Künstler teilzunehmen.
Vielleicht gelingt es eines Tages, Näheres über seine letzte Zeit zu erfahren. Für uns bleibt er als Freund des Exlibris und dessen Anhänger in Erinnerung.

Klaus Rödel

Vladimir Gazovic: Exlibris für Henry Klein, „Nove Minotaurs“, 2004
Text zum Exlibris von Josef Werner
Josef Werner: Exlibris für Henry Klein, „Going to St. Ives“, Opus 123

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