„Wandelhalle für Bücherfreunde“ – Exlibris-Beiträge

„Wandelhalle für Bücherfreunde“ – Exlibris-Beiträge

In der Frühjahrsausgabe der „Wandelhalle für Bücherfreunde“ (Nachrichten der Gesellschaft der Bibliophilen e. V.) gibt Ulrike Ladnar in der Rubrik „Aus anderen Gesellschaften“ einen kleinen Einblick in die Vereinsgrafik der DEG. Dabei spannt sie einen Bogen von den Einladungen der Stiftungsfeste des alten Deutschen Exlibris-Vereins über Speise- und Tischkarten anlässlich der damaligen Vereinsabende, den TeilnehmerInnen von Kongressen gewidmete Grafikmappen und einzelne Widmungsblätter der frühen DEG bis hin zu zeitgenössischer Kleingrafik, die zur Erinnerung an heutige DEG-Jahrestagungen ausgegeben wird. Näher geht sie auf die zuletzt für das Treffen in Wetzlar 2019 entstandenen Blätter von Hedwig Pauwels, Utz Benkel und Krzysztof Marek Bąk ein. 

Als No. 6 der Reihe „Exlibris im Porträt“ stellt sodann Joachim Wirtz unter dem Titel „Traubenlese“ ein Exlibris von Albert Robida für F. Uvae aus dem Jahr 1905 vor. Zum Verständnis des Exlibris unternimmt der Autor einen kleinen Exkurs in die Geschichte Genfs (insbesondere die Zeit der Reformation), dessen Silhouette hinter dem im Bildvordergrund proträtierten humanistischen Gelehrten abgebildet ist. Und er teilt Interessantes über den Genfer Bibliophilen, Dichter, Juristen und Politiker Frédéric Raisin (1851–1923) mit, der hinter dem Eigner-Namen „F. Uvae“ = Genitiv von uva = Traube = Raisin steht. Raisin besaß nicht nur Exlibris berühmter Künstler wie Vallet und Valloton auf seinen Namen, sondern eben auch mehrere von der Hand Robidas, darunter ein Kriegsexlibris von 1914, das seine antideutsche Position im Ersten Weltkrieg unterstreicht.

Wandelhalle für Bücherfreunde, Frühjahr 2020, red. von Silvia Werfel M.A., München 2020, 48 S., für Nichtmitglieder 10 Euro (für 2 Ausgaben jährlich)

(Henry Tauber)

Nach oben scrollen