Ausstellungskatalog: Karl Martin und Toni Andres – Exlibris und PF
Zu der Jahrestagung der Deutschen Exlibris-Gesellschaft 2019 in Wetzlar hat der Organisator Matthias Wenger aus seiner eigenen Sammlung eine Ausstellung über Exlibris des bekannten Eigners Karl Martin Andres gestaltet. Auch Andres‘ Frau Toni und andere Familienmitglieder haben Exlibris besessen; es existieren auch etliche Paar-Exlibris sowie PF‘s im Namen beider Eheleute. Matthias Weniger hat in einer sorgfältig erarbeiteten Liste alle ihm bekannten Blätter der Familie Andres zusammengetragen, die 159 Exlibris und 38 PF’s umfasst, wie er in einem Vorwort berichtet. Zu jedem Blatt hat er alle wichtigen Informationen notiert (Künstler, Thema, Technik, Jahr, Format, Quelle und Sonstiges). Von diesen Blättern hat er 100 Exlibris und 11 PF’s für seine Ausstellung ausgesucht, die in dem sorgfältig zusammengestellten Ausstellungskatalog in guter Qualität und Größe abgebildet worden sind. Außer seiner eigenen Sammlung und deren Geschichte beschreibt Wenger knapp den Lebensweg des Sammlers Andres und die Geschichte der Andres-Sammlung.
Die Exlibris-Blätter von Karl Martin Andres, denn sein Name dominiert schon auf den ersten Blick, nur auf den Neujahrs- und Umzugsanzeigen finden sich fast immer die Namen beider Ehepartner, entstanden zwischen 1919 und 1936, also noch in der Blütezeit des Exlibris. Die Liste der Künstler, die für ihn gearbeitet haben, liest sich wie ein Who’s Who der Exlibriskunst: Kaum ein bekannter Exlibriskünstler der Zeit fehlt. Besonders scheint er die Blätter von Rehn (von dem er sich 15 Blätter hat machen lassen), Schenke (12), Fingesten, Ritter, Speth und Ubbelohde mit je 7 Exlibris zu schätzen, aber auch Büttner, Geiger und Michel sind mit je 5 Buchzeichen vertreten: Vorlieben, die auch heutige SammlerInnen älterer Blätter so teilen können. Übrigens dominieren Schenke, Rehn und Fingesten auch die Liste der PF’s.
Der Katalog ist den Tagungsteilnehmern in Wetzlar als Gabe überreicht worden. Der Untertitel lautet Exlibris für bekannte Eigner – Teil 1; da darf man auf Folgebände gespannt sein.
(Ulrike Ladnar)